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Carlshof, Heil- und Pflegeanstalt

Bild-ID 12712
Titel Carlshof, Heil- und Pflegeanstalt
Titel (polnisch) Karolewo, zakład i sanatorium
Beschreibung Bei täglichen Rundgängen durch die Pflegestätte wurde Heinz Dembrowski sogleich von Kranken umringt, denn zu ihm hatten sie tiefes Vertrauen.

Nach der Machtergreifung Hitlers betrachteten Partei- und Staatsämter die Arbeit der Anstalten mit Argwohn, aber es kam zu keinem direkten Eingriff von außen und Heinz Dembrowski war bemüht, keinen Vorwand dafür zu liefern. Gefahr wuchs jedoch in den eigenen Reihen heran durch den Beitritt des Bürgerpfarrers zur NSDAP. Der vertrat konsequent die Auffassung der sog. Deutschen Christen und beeinflusste in zunehmendem Maße die Diakonieschüler. Aus deren Mitte kann die Anzeige bei der Gestapo gegen Heinz Dembrowski und die beiden Pfarrer der Bekennenden Kirche, die sich von den Deutschen Christen distanziert hatten. Nach monatelangen Unersuchungen, bei denen der Nachweis staatsfeindlicher Haltung der Anstaltsleitung nicht gelungen war, wurden die Carlshöfer Pflegeanstalten ohne Angabe von Gründen im März 1939 geschlossen.

Die Schwachsinnigen wurden bald mit der Bahn nach unbekanntem Ziel abtransportiert. Dann trafen gehäuft Nachrichten ein, die Patienten seien an ansteckenden Krankheiten verstorben und eingeäschert worden. 1940 wurden die Epileptiker auf andere Anstalten verteilt. Ihr Schicksal zu klären, ist nicht gelungen, doch kann man vermuten, daß viele der Euthanasie (Sterbehilfe) zum Opfer gefallen sind.

Die leeren Gebäude bezog 1941 die Leibstandarte Adolf Hitler, andere waren bei Kriegsbeginn Reservelazarett geworden.
Autor Heinz Dembrowski,
Aufnahmedatum 1930
Geographische Lage ?
Ort [54170] Karlshof Kr. Rastenburg Ortsinfo
Quelle [26] Bildarchiv der Kreisgemeinschaft Rastenburg
Bezugsmöglichkeit siehe Einsteller
Einsteller Edith Kaes, edith (dot) kaes (at) t-online (dot) de
Letzte Änderung 2009-03-19